Leben auf der intellektuellen Überholspur
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Pressestimmen |
STYLE, Music - Fashion - Culture, Dec/Jan 2000/2001 |
Ein alter aber richtiger Schulhofspruch lautet: "Einbildung ist auch 'ne Bildung". Er gilt vor allem für Journalisten. Mein Sportlehrer hat immer gesagt, wer gar nichts richtig kann und alles ein bisschen, der wird Journalist. Was immer noch um einiges besser ist als Sportlehrer. Mit dem höchst amüsanten Nachschlagewerk "Leben auf der intellektuellen Uberholspur", haben Ralf Harms und Rainer Untch ein Buch veröffentlicht, das jahrelanges, mühsames Anlesen und Halbverstehen philosophischer, literaturgeschichtlicher Schinken und andere ähnlich anstrengende Unterfangen überflüssig macht. Erschienen ist es im Berliner Maas Verlag als BookOn-Demand, zu erkennen an einem hübschen Akronym-Stempel auf dem Cover, den da sagt: BOD (siehe oben) und MM [Maasmedia.net]. Soviel steht fest. Beschrieben, eingeordnet und kommentiert werden reale Personen von gestern und heute sowie fiktive Typen wie Kapitän Ahab aus Melvilles Moby Dick ("Rauher Walfänger mit Holzbein bis zuletzt."). Aber auch ganze Kunstrichtungen bekommen ihr Fett weg (Dada). Um verständlich zu machen, wie lustig das Ganze ist, sind einige mehr oder minder lang zitierende Beispiele unumgänglich: "In seinen Filmen schuf H. unwiederbringliche Szenen, z. B. eine, in der Cary Grant in der Nähe eines Maisfeldes vor einem Flugzeug flüchten will und ständig hinfällt ..." (Hitchcock Beschreibung). Über Rüdiger Nehberg heißt es: "N. benutzt gern unkonventionelle Verkehrsmittel, vor allem wenn es darum geht, große Distanzen zu überwinden, wie z.B. bei seinen Atlantiküberquerungen mit einem Floß oder auf einem Baumstamm." Umgangssprachliche Definitionen, die zwar nie falsch aber eben angenehm naiv formulieren, was angeblich jeder wissen sollte. Frei von der Leber weg gesprochen, sozusagen. Zu Adolf Hitler: "Bösester Mensch überhaupt". Es ist wirklich umwerfend lustig, den Zuschreibungen zu folgen und festzustellen, wie simpel und richtig komplizierte Definitionen klingen, wenn man schreibt wie einem das Maul gewachsen ist. Ein Habenmuss. Der Brockhaus für Freunde von Helge Schneider. Am besten über die Website ordern. [Maas Verlag] OW |