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Leben auf der intellektuellen Überholspur

 

 

Pol Pot
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Wenig zimperlicher kommunistischer Fortschrittsgegner aus Kambodscha. Seine eigenwillige, da schnörkellose Auslegung der Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels wird gelegentlich als Steinzeitkommunismus verspottet. Während der Wirren des Vietnamkrieges gründete P. die Roten Khmer. Unter seiner Anführerschaft richteten diese fanatischen Menschen viel Schaden im eigenen Land an. Ihre ganze Energie zielte darauf, Brillen, Bücher und sonstigen imperialistischen Luxus zu beseitigen. Auch war P. ein Gegner von Städten. Einmal ordnete er an, daß alle Stadtbewohner innerhalb von ca. 7 Tagen die Städte verlassen und bei der arbeitsaufwändigen Landarbeit mithelfen mußten. Wenn sich jemand weigerte, wurde er geköpft und der Schädel wurde auf einen der mehreren großen Haufen getan, die man auch heute noch besichtigen kann. Andere Menschen, die zu dieser Zeit gewaltsam zu Tode kamen, wurden dem ohnehin schon fruchtbaren Boden untergepflügt, was unter dem Begriff Killing Fields das Bild Kambodschas entscheidend prägte. Nachdem die vietnamesische Armee den Krieg gegen die U.S.A. gewonnen hatte, mischte sie sich in die innenpolitischen Angelegenheiten Kambodschas ein. Daraufhin mußte P. sich in den Dschungel zurückziehen, von wo aus er einen erbitterten Guerillakrieg führte, der letztendlich jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. P. wurde des öfteren unterstellt, gestorben zu sein bzw. noch zu leben. Während eines Tribunals, zu dem er mit einem salopp über die Schultern gehängten Frottehandtuch erschien, wurde er schließlich etwa 1998 noch einmal gesehen.

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