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Leben auf der intellektuellen Überholspur

 

 

Friedrich Nietzsche

Kauziger deutscher Philosoph mit ausgeprägtem Oberlippenbart. N. schrieb Abrechnungen mit der Welt auf, wie er sie im 19. Jhdt. n. Chr. vorfand und für streckenweise unerträglich hielt. Diese Bücher waren u. a. der Zarathustra und Jenseits von Gut und Böse. Mit metaphorisch-aphorismischem Schreibstil, in dem u. a. ein tanzender Stern von einem Menschen geboren wird, drückte er versteckt seine Wünsche für eine Verbesserung dieser Welt aus. Dabei wird er oft als jemand interpretiert, der die Menschheit in edle Herrenmenschen und eher tierähnliche Untermenschen aufzuteilen gedachte. N. konnte sich seinerzeit weder mit der christlichen Lehre der Barmherzigkeit noch mit der Idee der Emanzipation des sog. schwachen Geschlechts und schon gar nicht mit der Lebensweise seiner jüdischen Mitmenschen anfreunden. So war er auch Adolf Hitlers Lieblingsphilosoph, obwohl es ausser Frage steht, daß die beiden sich nicht gemocht hätten, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten, sich kennenzulernen. Denn N. war ein unbequemer Zeitgenosse, der sich schließlich auch mit seinem besten Freund Richard Wagner zerstritt. So stammt von N. schließlich auch die eher nihilistische Einschätzung, daß Gott tot sei.
N. litt von ca. 1890 bis zu seinem Tod im Jahr 1900 an syphilitisch bedingter Gehirnerweichung die er sich in einem Basler Bordell zugezogen hatte und die seine Zeitgenossen als „geistige Umnachtung“ interpretierten. In diesem Zustand drohte er dem Vatikan schriftlich mit einem militärischen Angriff und glimmte ansonsten langsam aus. Heute kann man sich wieder auf ihn berufen, wenn man als Querdenker gelten will, obwohl ihn vermutlich kaum jemand so ganz genau versteht, ausser womöglich Peter Sloterdijk.

Zu Nietzsche gibt es auch eine Klangminiatur aus der Folge Die Sieben Säulen des Wissens:

*** Perlen0009.mp3 ***

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