Was will NADA World? |
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NADA
liegt genau im Schwellenbereich zwischen DADA und NASA, zwischen KUNST
und FORTSCHRITT. In diesem Schwellenbereich zwischen Idee und Materie
löst sich die klare Grenze zwischen der materiellen und der geistigen
Welt auf bzw. wird durch die Ausweitung des Schwellenbereichs in einen
Bereich bzw. Zustand transformiert, in dem die Quantität nicht länger
zu zählen imstande ist, sondern nur als neue Qualitätsstufe
zu fassen ist. |
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Neben
der authentischen „ungetrübten“ Realität scheint
heute vermehrt die Auflösung des Realitätsbegriffs in Scheinwelten,
virtuelle, freiwillig und unfreiwillig angenommene Realitäten eine
Rolle zu spielen. Damit im Zusammenhang steht ein allgemeiner Verlust
an Authentizität bzw. individueller Gestaltungsmöglichkeit.
Im Zuge der Auflösung einer scheinbar klaren Grenze zwischen der
materiellen / reellen und der geistigen / virtuellen Welt läßt
sich dieser Schwellenbereich als Möglichkeit zur Transformation in
eine neue Qualitätsstufe der Autonomie fassen. NADA fragt nicht nach
den Begriffen „authentisch“ bzw. „künstlich“,
sondern arbeitet genau im Zwischenbereich dieser Polarität. Ein wichtiges
kontinuierlich bearbeitetes Thema der Künstlergruppe NADA ist daher
das Gebiet der Realitätswahrnehmung und -bearbeitung. Durch Performances,
die genau im Schwellenbereich zwischen „Realität“ und
„Virtualität“ angesiedelt sind, wird dieser Aspekt ebenso
bearbeitet, wie durch die Betrachtung von gewohnten Sachverhalten aus
ungewöhnlichen Perspektiven. |
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Im
Zuge der Entstehung einer originären Simulationskultur, d.h. der
faktischen Emanzipation der Fälschung bzw. Kopie sehen wir das Ende
des Verwirklichungszwangs gekommen. NADA World versucht, radikal einen
Weg zu gehen, der nicht länger von der Materialisierung / Realisierung
von ausgedachten Konzepten und Projekten abhängig ist. Die reine,
gute Idee wird durch die prinzipiell begrenzten Materialisierungsmöglichkeiten
ohnehin beschränkt, so daß das Ergebnis stets nur mangelhaft
ausfallen kann. |
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Wir
möchten, daß alle Menschen miteinander reden, weil wir glauben,
daß sie es können. Wir sind uns dennoch bewußt, daß
wir auf unseren Fragen bislang noch keine zufriedenstellende Lösung
gefunden haben. Wie die meisten Zeitgenossen sind auch wir momentan unfähig,
politische Utopien zu entwickeln. Wir versuchen mit NADA World einen Gegenpol
zu setzen, eine Irritation, auf daß sich vielleicht eines Tages
weise Menschen zusammenfinden mögen, um die Zukunft der Menschheit
zu beraten. |
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