Leben auf der intellektuellen Überholspur
|
|
Descartes | |
Epochemachender
französischer Philosoph und Mathematiker, auch bekannt unter dem
Gelehrtennamen Cartesius. Seinem heutigen Rang entsprechend wird er
in Philosophiekreisen auch als „Zweiter ˆAdam“ bezeichnet.
D. unternahm im 17. Jhdt. n. Chr. den Versuch, Gott theoretisch zu beweisen.
Ausgangspunkt seiner Überlegungen war der Gedanke, daß der
Gedanke, zu denken, daß man denken könne, womöglich
nicht zufällig sei. Er fragte sich, wer wohl dafür verantwortlich
sei, daß man die Welt und sogar sich selbst in Gedanken fassen
könne. Zwischenzeitig erwog er sogar, daß es der Teufel höchstpersönlich
sein könne, der einem die Gedanken mache, was er jedoch glücklicherweise
gleich wieder verwerfen konnte. Am Schluss seiner Überlegungen
kam der Satz heraus „Ich denke, also bin ich", was dieser
gebildete Mensch adliger Abstammung gleich ins Lateinische übersetzte.
Und noch während er schrieb „Cogito, ergo sum“ stellte
er auf einmal fest, daß er soeben über die gedankliche Autonomiebezeugung
des Menschen Gott abgeschafft habe, was man heute als „Cartesianische
Wende“ bezeichnet. Er war so irritiert darüber, daß
er sofort entschied, diese Gedanken nur unter einem Pseudonym zu veröffentlichen,
weil er sie ja doch nicht bei sich behalten konnte. Denn zu jener Zeit
war es noch sehr gefährlich zu viel über die Existenz Gottes
nachzudenken. So litt D. sehr unter seinen Gedanken und begab sich aufs
Land, wo er jedoch auch nicht aufhören konnte, nachzudenken und
diese Gedanken aufzuschreiben. |
|
Zu Descartes gibt es auch eine Klangminiatur aus der Folge Die Sieben Säulen des Wissens: |
|